Sozialarbeiter: Machen die Welt ein bisschen heller und besser
Stand 20.06.2020 Was ist ein Sozialarbeiter? Sozialarbeiter werden eingesetzt, um Menschen in schwierigen oder besonderen Lebenslagen zu beraten und zu betreuen. Der Sozialarbeiter bietet Hilfe und Unterstützung, plant und organisiert Maßnahmen, um Betroffenen zu helfen und sie (wieder) in ihr soziales Umfeld zu integrieren. Sie können im Krankenhaus oder Rehakliniken zum Einsatz kommen, Flüchtlinge, Obdachlose oder Drogensüchtige betreuen. In diesem umfassenden Jobprofil geben wir dir alle Infos zum Beruf des Sozialarbeiters.
Sozialarbeiter müssen mit Menschen in besonderen oder schwierigen Situationen umgehen und ihnen helfen können. Das erfordert einerseits ein hohes Maß an Empathie und Kommunikationsfähigkeit, andererseits aber auch ein dickes Fell. Die einzelnen Schicksalsschläge dürfen nicht zu sehr mit nach Hause genommen werden. Emotionale Stabilität ist daher eine wichtige Voraussetzung.
Sozialarbeiter arbeiten im Berufsalltag mit verschiedenen Behörden, um abgestimmte Pläne für die betreuten Personen - seien es Schuldner oder Patienten der Psychiatrie - zu erstellen und ihnen mit verschiedenen Maßnahmen zu helfen. Organisationsfähigkeit, Selbstständigkeit aber auch Teamfähigkeit sind daher entscheidende Softskills.
Neben den Fähigkeiten gehört natürlich auch die passende Ausbildung zu den Voraussetzungen als Sozialarbeiter.
Warum sollte ich Sozialarbeiter werden? Die folgenden Vorzüge und Nachteile können aufzeigen, ob der Job die passende Berufswahl ist:
Positive Aspekte:
+ großes Einsatzfeld, beispielsweise bei der Polizei, der Bundeswehr oder bei kirchlichen Trägern
+ Arbeit nah am Menschen
+ abwechslungsreiche Arbeit, durch Prävention, Information und Intervention
+ durch die soziale Ausrichtung wird die Arbeit oftmals als lohnend empfunden
Negative Aspekte:
- vergleichsweise geringer Verdienst
- Gleichgewicht zwischen Nähe und Distanz zu finden ist schwierig
- kann mit emotionalen Belastungen einhergehen
- Einhalten der Schweigepflicht
Stellen in der sozialen Arbeit finden sich beispielsweise bei der Bundeswehr, bei der Polizei, bei kirchlichen Trägern aber auch in Kliniken oder Gefängnissen.
Nach der Ausbildung und dem Anerkennungsjahr ist es zudem möglich, sich als Sozialarbeiter selbstständig zu machen und so freier zu arbeiten. Jedoch sind viele Sozialarbeiter nur vorrübergehend selbstständig tätig und nutzen diese Möglichkeit eher, um auf diesem Wege eine feste und gutbezahlte Anstellung zu finden.
Bei der Angabe von Arbeitgebern und Berufsfeldern kommt es auch immer wieder zu folgender Frage:
Die Begriffe werden mittlerweile oftmals synonym verwendet, da es sehr viele Gemeinsamkeiten gibt. Die Entwicklung geht zudem in die Richtung, dass Sozialarbeit als Oberbegriff verwendet wird. Bei Sozialpädagogen liegt der Fokus jedoch stärker auf der Pädagogik und damit der Didaktik, also dem Vermitteln von Wissen. Bei der Sozialarbeit stehen eher Betreuung und Hilfe im Mittelpunkt.
Sozialpädagogen können ebenfalls als Sozialarbeiter tätig sein, in der Regel handelt es sich bei Sozialarbeitern jedoch nicht um Pädagogen.
Wer Soziale Arbeit oder Sozialpädagogik studiert hat, ein Anerkennungsjahr absolviert hat und im sozialen Bereich in einer entsprechenden Stelle arbeitet, darf sich Sozialarbeiter nennen.
Durch Seminare und Workshops - beispielsweise durch die IHK - können Spezialisierungsweiterbildungen und Aufstiegsweiterbildungen wahrgenommen werden.
Auch Studien oder post-universitäre Aus- und Fortbildungen sind möglich. Zu diesen gehören unter anderem:
In jedem Fall bringen die Fortbildungen einen Vorteil, da das Tätigkeitsfeld sich vergrößern kann, sich Sozialarbeiter durch die Weiter- und Fortbildungen von ihren Mitbewerbern absetzen sowie Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten steigen.
Eine weitere Variante der Weiterentwicklung ist es, sich als Sozialarbeiter selbstständig zu machen. Durch die Gründung einer GmbH oder einer kleinen Firma, wie in jedem anderen Beruf, ist die Selbstständigkeit als Sozialarbeiter möglich.
Quereinstieg und Umschulung sind wiederum nur durch das entsprechende Studium 'Sozialpädagogik' oder 'Soziale Arbeit' möglich. Bereits vor dem Abschluss mit Bachelor oder Master ist es von Vorteil, wenn bereits Berufserfahrung im Sozialwesen beziehungsweise in einem verwandten Bereich vorhanden ist.
Neben dem Beruf ist es möglich, die notwendige Qualifikation im Rahmen eines Fernstudiums zu erlangen.
Eines der bekanntesten verwandten Berufsbilder ist die Anstellung als Sozialassistent. Aber was bedeutet Sozialassistent und welche anderen Alternativen gibt es noch? Hier gibt es die Antworten darauf:
Es handelt sich um einen Ausbildungsberuf. Sozialassistenten sind in der Pflege und Betreuung von beeinträchtigten Menschen sowie von Kindern und Jugendlichen tätig. Die Ausbildung findet Vollzeit in der Berufsschule statt und dauert ein bis drei Jahre, abhängig von dem bereits vorhandenen Schulabschluss. Mit einem Hauptschulabschluss dauert die Ausbildung drei Jahre, mit Realschulabschluss zwei Jahre und lediglich ein Jahr, wenn die Hochschulreife (Abitur) vorliegt. Praktische Erfahrungen werden im Rahmen von Berufspraktika gesammelt.
Pädagogik, auch als Erziehungswissenschaften bekannt, ist ein Studienfach, das zu verschiedenen Berufsmöglichkeiten im sozialen Bereich befähigt. Master- und Bachelorabschluss sind möglich. Der Fokus Beruf des Pädagogen liegt ganz klar auf Erziehung und Arbeit mit Kindern. Bei Sozialarbeitern macht dieses nur einen Teilbereich aus.
Auch hierbei handelt es sich um ein Studienfach, das mit Bachelor oder Master abgeschlossen werden kann. Mögliche Arbeitsfelder finden sich in Universitäten und Fachhochschulen, Bildungsplanung, Beratungsstellen, Leitungsfunktionen. Mit dem Abschluss können Forschung betrieben aber auch Lehre, Beratung und Planung übernommen werden. Wie beim Beruf des Pädagogen, liegt der Fokus auch hier stark auf der Arbeit mit Kindern welcher beim Sozialarbeiter nur ein Teilbereich ausmacht.
Der auch als Betreuungsassistent bezeichnete Beruf setzt eine Ausbildung von lediglich 160 Unterrichtsstunden und einem zweiwöchigen Betriebspraktikum voraus. Die betreffenden gelten nicht als ausgebildete Pflegekräfte, können jedoch unter anderem in Pflegeheimen arbeiten. Im Vergleich zum Sozialarbeiter üben Alltagshelfer ihre Tätigkeit hauptsächlich in der Pflege aus um kümmern sich eher um die alltäglichen Dinge des Lebens als um Seelsorge und psychische Betreuung.
Sozialarbeiter tragen einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft bei. Sie betreuen Kinder, Jugendliche und Erwachsene in schwierigen Situationen. Sie können in Krankenhäusern, Reha-Kliniken, beim Jugendamt, in Gefängnissen und vielen anderen Stellen eingesetzt werden. So beispielsweise auch bei der Betreuung und Integration von Flüchtlingen.
Sozialarbeiter haben zahlreiche Möglichkeiten, sich fort- und weiterzubilden, sie können sich selbstständig machen oder in ein verwandtes Berufsfeld wechseln.
Allerdings ist Soziale Arbeit relativ schlecht bezahlt und Sozialarbeiter müssen mit einer vergleichsweise hohen emotionalen Belastung rechnen. Wer zum Sozialarbeiter werden möchte, sollte sich daher bei der Entscheidung für den Beruf sehr sicher sein und von der Möglichkeit Menschen zu helfen motiviert werden.
Quellen & weiterführende Informationen:
Entgeltgruppen Öffentlicher Dienst - oeffentlichen-dienst.de
Profil des Sozialarbeiters - arbeitsagentur.de
Informationen zur Schweigepflicht - schweigepflicht-online.de