450 € Minijob

450 Euro dazuverdienen: Informationen und aktuelle Jobangebote

Arbeiten auf 450 Euro BasisMinijobben: Nicht nur in der Gastronomie möglich

Stand 21.02.2022 Das Modell Minijob bietet eine tolle Gelegenheit, neben dem Studium oder der Ausbildung etwas Geld dazuzuverdienen. Auch als Nebenjob eignet sich der 450 Euro Job ideal, um sich sein monatliches Einkommen aufzubessern. Gut zu wissen ist jedenfalls, dass Minijobber genau die gleichen Rechte haben, wie Vollzeitbeschäftigte. Sprich, man hat Anspruch auf Entgeltfortzahlungen im Urlaub oder Krankheitsfall und ist unfall- und rentenversichert.

 

Umfang des Minijobs

Bei einem 450 Euro Job, oder auch Minijob genannt, handelt es sich um eine geringfügige Beschäftigung, bei der man bis zu 450 Euro pro Monat verdienen kann. Dieser Job ist sozialversicherungsfrei und der Arbeitnehmer ist lohnsteuerbefreit. 
 

Was ist ein 450 Euro Job?

Laut Definition 450 Euro Job handelt es sich beim Minijob um eine geringfügige Beschäftigung. Dies bedeutet, dass es für die Ausübung des Jobs bestimmte Zeitgrenzen und Verdienstgrenzen gibt. Als Minijobber kann man im gewerblichen Bereich oder aber auch im Privathaushalt tätig werden.

Wer darf einen 450 Euro Job annehmen?

Grundsätzlich darf jeder einen 450 Euro Job annehmen. Der 450 Euro Job ist aber nur solange versicherungsfrei und lohnsteuerfrei, solange die besagte Einkommensgrenze von 450 Euro im Monat nicht überschritten wird.
 

Wie viele Stunden darf man auf 450 Euro Basis arbeiten?

Die Anzahl der monatlichen Arbeitsstunden hängt immer mit dem vereinbarten Stundenlohn zusammen. Da es einen rechtlich festgelegten Mindestlohn für Minijobs gibt, ergibt sich daraus eine maximale Stundenanzahl von knapp 50 Stunden im Monat. Somit muss man für das volle Gehalt eines Minijobbers maximal zehn bis zwölf Stunden pro Woche arbeiten.
 

Darf ich mehrere Minijobs haben?

Eine gleichzeitige Ausübung mehrerer Minijobs ist möglich. Ab einem Einkommen von 850 Euro pro Monat muss der Dienstnehmer jedoch Sozialversicherungsbeiträge und Steuern zahlen. Beträgt das regelmäßige monatliche Einkommen aus einem oder mehreren Jobs zwischen 450,01 und 850 Euro pro Monat, handelt es sich übrigens um einen Midijob.

Wie viele 450 Euro Jobs darf man haben?

Die Anzahl der 450 Euro Jobs, die man gleichzeitig ausübt, ist nicht begrenzt. Es wird jedoch immer das Gesamteinkommen für die Berechnung eventueller Abgaben und Steuern bei der Einkommenssteuererklärung herangezogen. Wer insgesamt mehr als 450 Euro pro Monat verdient, kommt nicht mehr in den Genuss der rechtlichen Vorteile eines Minijobs.

Passt ein 450 Euro Job zu mir?

Der 450 Euro Job ist für all jene geeignet, die sich etwas Geld dazuverdienen möchten. Insbesondere für Studierende, Arbeitslose und Rentner ist der 450 Euro Job ein beliebtes Modell. Aber auch für normale Vollzeitbeschäftigte stellt der 450 Euro Job eine Möglichkeit dar, das Monatseinkommen zu verbessern.

 

Vorteile eines Minijobs:

  • steuerfrei
  • sozialversicherungsfrei
  • unfallversichert
  • rentenversichert (Wahlrecht)

 

Nachteile:

  • das Einkommen reicht oft nicht aus.

 


Steuerliche und arbeitsrechtliche Aspekte

Für den Arbeitnehmer bedeutet der Minijobber steuerrechtlich betrachtet wenig Aufwand. Das Einkommen muss zwar in der Einkommenssteuererklärung angegeben werden. Steuern fallen für ihn jedoch keine an. Denn die Abgaben hat der Arbeitgeber zu leisten.

Steuerklasse und Sozialabgaben

Besteuert wird der geringfügig entlohnte 450 Euro Job in der Regel durch eine Pauschalsteuer. Die 2-prozentige Pauschalsteuer deckt die Lohnsteuer, die Kirchensteuer und den Solidaritätszuschlag ab und gilt immer dann, wenn der Arbeitgeber pauschale Beiträge zur Rentenversicherung entrichten muss. Sind keine Beiträge zur Rentenversicherung zu entrichten, kann der Dienstgeber den 450 Euro Job mit 20 Prozent pauschal versteuern. Die individuelle Besteuerung erfolgt nach den elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmalen. Handelt es sich beim 450 Euro Job um eine kurzfristige bzw. gelegentliche Anstellung, findet eine Versteuerung mit 25 Prozent pauschaler Lohnsteuer statt.

Muss ein 450 Euro Job in der Steuererklärung angegeben werden?

Ja, jedoch fallen für den Arbeitnehmer keine Steuern an.
 

Was kostet dem Arbeitgeber eine 450 Euro Kraft?

Für einen Dienstgeber fallen für eine 450 Euro Kraft zusätzlich 30,94 Prozent Zwangsabgaben pro Monat an. Bei einem Verdienst von 450 Euro pro Monat sind das 139,23 Euro. Diese ergeben sich aus den Beiträgen für die Krankenversicherung, der Rentenversicherung, der zweiprozentigen Pauschalsteuer und Umlagen. Dazu muss noch für die Unfallversicherung ein Betrag von etwa 5 Euro pro Monat einkalkuliert werden. Private Dienstgeber bezahlen ebenfalls diverse Abgaben. Diese sind jedoch geringer und betragen 12,94 Prozent vom Einkommen plus 1,60 Prozent für die Unfallversicherung. Das ergibt bei einem Einkommen von 450 Euro pro Monat insgesamt 65,43 Euro an Zwangsabgaben.

Welche Abgaben muss der Arbeitgeber leisten?

Die Abgaben für den gewerblichen Dienstgeber bestehen aus:

  • 13 % Krankenversicherung
  • 15 % Rentenversicherung
  • 2 % Pauschalsteuer
  • 0,70 % Umlage 1
  • 0,24 % Umlage 2
  • Beiträge für die Unfallversicherung (zirka 60 Euro pro Jahr)

 

Falls man in einem Privathaushalt einen 450 Euro Job annimmt, muss der private Dienstgeber ebenfalls Abgaben leisten. Diese bestehen aus:

  • 5 % Krankenversicherung
  • 5 % Rentenversicherung
  • 2 % Pauschalsteuer
  • 0,70 % Umlage 1
  • 0,24 % Umlage 2
  • 1,60 % Unfallversicherung

 

Krankenkasse

Die Abgaben an die Krankenkasse müssen vom Dienstgeber geleistet werden. Der Arbeitnehmer führt nicht, wie zum Beispiel bei einer Vollzeitbeschäftigung, auch 50% ab.

Ist ein 450 Euro Job sozialversicherungspflichtig?

Solange das Gesamteinkommen von 450 Euro im Monat nicht überschritten wird, ist der 450 Euro Job nicht sozialversicherungspflichtig.

 

Wer zahlt die Krankenkasse bei einem 450 Euro Job?

Der Dienstgeber, egal ob privat oder gewerblich, ist zu Abgaben gesetzlich verpflichtet. Er bezahlt im Rahmen dieser Zwangsabgabenpflicht auch in die Krankenversicherung ein.

 

Müssen Minijobber in die Rentenversicherung einzahlen?

Nein, sie können selbst entscheiden ob sie in die Rentenkasse einzahlen oder nicht. Grundsätzlich haben Minijobber eine Beitragspflicht zur gesetzlichen Rentenversicherung. Hier kann sich der Minijobber aber auch von befreien lassen. Er entscheidet also selbst ob er in die Rentenkasse einzahlt oder nicht. Siehe hierzu auch das Merkblatt und der Antrag auf Befreiung von der Rentenversicherungspflicht der Minijob-Zentrale 

Entscheidet sich ein Minijobber für die Einzahlung in die Rentenkasse zahlen sie einen Eigenbetrag von 3,6 Prozent in die Rentenversicherung ein. Bei einem Verdienst von 450 Euro pro Monat beträgt die Rentenversicherung, also 16,20 Euro monatlich. Bei einem Verdienst unter 175 Euro im Monat und bei einer geringfügigen Beschäftigung in Privathaushalten gelten andere Beträge.

Rentenansprüche

Natürlich erhält der Minijobber auch nur dann Rentenansprüche, wenn er in die Rentenkasse einzahlt. Die Beschäftigungszeiten von versicherungspflichtigen Minijobbern werden sowohl bei der Wartezeit für Altersrenten, als auch bei den Erwerbsminderungsrenten angerechnet. Verdient man als Minijobber 450 Euro monatlich, steigt die monatliche Rente um durchschnittlich 4,50 Euro nach einem Jahr.
 

Urlaub

Wer einen 450 Euro Job ausübt, hat Anspruch auf einen bezahlten Urlaub. Der gesetzliche Anspruch auf Erholungsurlaub beträgt pro Jahr mindestens vier Wochen bzw. 24 Werktage bei einer sechst-Tage-Woche. Um den Urlaubsanspruch ausrechnen zu können, muss man von den vereinbarten Werktagen pro Woche ausgehen. Wer beispielsweise zwei fixe Arbeitstage pro Woche im 450 Euro Job arbeitet, kann insgesamt acht Arbeitstage bzw. vier Wochen Urlaub im Jahr in Anspruch nehmen.

 

Gibt es einen Mindestlohn bei 450 Euro Jobs?

Ja, es gibt einen gesetzlich festgelegten Mindestlohn für Minijobber. Dieser beträgt seit Beginn des Jahres 2019 9,19 Euro brutto pro Stunde.

 

450 Euro Job was bleibt netto übrig?

Ein Minijobber kann sich freiwillig entscheiden Abgaben für die Rentenversicherung leisten. Diese betragen 3,6 Prozent vom Verdienst. Bei einem Einkommen von 450 Euro im Monat bleiben dem Minijobber somit nach Abzug des Rentenversicherungsbeitrages von 16,20 Euro insgesamt 433,80 Euro monatlich übrig.

Entscheidet sich ein Minijobber gegen die Einzahlung in die Rentenkasse, bleiben 450 Euro netto übrig.

 


 

Arbeitslosigkeit und 450 Euro Jobs

Ein 450 Euro Job bietet Beziehern von Arbeitslosengeld die Möglichkeit, ein wenig Geld dazuzuverdienen. Jedoch gibt es dafür einiges zu beachten.

Minijob bei ALG 1

Wer das Arbeitslosengeld 1 erhält und Einkünfte über einen 450 Euro Job bezieht, muss dies auf jedem Fall der Agentur für Arbeit melden. Die Arbeitsagentur prüft dann, ob die Zuverdienstgrenze mit diesem Job überschritten wird. Ist dies der Fall, führt der Zuverdienst zu einer Kürzung des Arbeitslosengeldes.

 

Wieviel darf ich bei ALG 1 als Minijobber abschlagsfrei dazu verdienen?

Beim Arbeitslosengeld 1 gilt für den Zuverdienst ein Freibetrag von 165 Euro pro Monat. Wird dieser Betrag beim Einkommen als Minijobber nicht überschritten, erhält man das ALG 1 abschlagsfrei ausbezahlt.

Achtung: Als Arbeitsloser, der einen 450 Euro Job ausübt, darf man pro Woche nicht mehr als 15 Stunden arbeiten. Sobald man mehr Zeit in einen Aushilfsjob investiert, gilt man nicht mehr als Arbeitsloser und verliert das Arbeitslosengeld.

 

Minijob bei ALG 2

Als Bezieher von Arbeitslosengeld 2 (Hartz IV) darf ein 450 Euro Job ohne wöchentlicher Arbeitszeitbeschränkung ausgeübt werden.

 

Wie viel darf ich bei ALG 2 (Hartz IV) abschlagsfrei dazu verdienen?

Als ALG 2-Bezieher darf man monatlich nicht mehr als 100 Euro hinzuverdienen. Wird dieser Freibetrag beim Zuverdienst überschritten, wird die Differenz an das ALG II angerechnet, sprich, man erhält um diesen Betrag weniger Arbeitslosengeld.

 


 

450 Euro Jobs in der Rente

Minijobber, welche die Regelaltersgrenze noch nicht erreicht haben, aber Rente beziehen, müssen eine Hinzuverdienstgrenze einhalten, damit Sie keine Abzüge oder gar einen Wegfall der Rente befürchten müssen. Diese Hinzuverdienstgrenze beträgt 6.300 Euro pro Jahr. 

Achtung: Die Jahresverdienstgrenze für den 450 Euro Job beträgt aber weiterhin nur 5.400 Euro.

Sobald man als Rentner die Regelaltersgrenze erreicht hat, darf man unbegrenzt zur Rente dazuverdienen.

Erhält man eine Hinterbliebenenrente, also eine Witwen- oder Waisenrente, kann ein 450 Euro Job ohne Abzüge ausgeübt werden. Werden jedoch mehrere Minijobs ausgeübt bzw. überschreitet der Hinterbliebenenrentenbezieher ein Einkommen von 450 Euro pro Monat, muss er mit Abzügen rechnen 

 


 

Aspekte für den Arbeitgeber

Wer einen Minijobber beschäftigt, muss diesen bei der Minijob-Zentrale anmelden. Dafür muss die Voraussetzung erfüllt sein, dass ein Verdienst von maximal 450 Euro monatlich mit dem Dienstnehmer vereinbart wurde. Bei der Ausgestaltung des Wochenplans muss zumindest ein Mindestlohn von 9,19 Euro vereinbart worden sein.

Anmeldung

Die Anmeldung des Minijobbers passiert über die Minijob-Zentrale. Als Arbeitgeber übermittelt zur Anmeldung des Minijobbers einen Beitragsnachweis sowie die Meldung zur Sozialversicherung. Dafür ist auch die Angabe der achtstelligen Betriebsnummer notwendig. Zudem muss der Arbeitgeber seinen Minijobber unfallversichern.

Abgaben

Die Abgaben, die der Dienstgeber zu leisten hat, müssen fristgerecht an die 450 Euro Job-Zentrale gezahlt werden. Den Rentenversicherungsbeitrag, den der Arbeitnehmer zu leisten hat, muss übrigens ebenfalls vom Dienstgeber an die 450 Euro Job-Zentrale bezahlt werden. Hierfür zieht er diesen Beitrag dem Minijobber vom Lohn ab. Den Beitrag für die gesetzliche Unfallversicherung muss der Dienstgeber direkt an die Versicherungsgesellschaft bezahlen.

Achtung: Bei kurzfristigen Minijobs und bei privaten Dienstgebern gelten andere Bestimmungen.



Arbeitgeber und Berufsfelder

Einen 450 Euro Job findet man entweder im gewerblichen Bereich oder in privaten Haushalten. Oftmals arbeite Minijobber als Babysitter, Reinigungskräfte oder Pflegekräfte. Ebenfalls findet man Minijobs auch im Gastgewerbe, Tourismusbereich sowie in vielen anderen Branchen.

  


 

Fazit

Ein 450 Euro Job bietet Menschen, die sich etwas Geld neben dem Studium oder der Rente dazuverdienen möchten, tolle steuerrechtliche Bedingungen. Denn Minijobber zahlen keine Lohnsteuer und nur einen minimalen Beitrag in die Rentenversicherung. Trotzdem ist man kranken- und unfallversichert und hat Anspruch auf Urlaub und Krankengeld.

Wichtig ist jedoch, stets die Einkommensgrenzen zu beachten, um in den Genuss der Vorteile eines 450 Euro Jobs zu gelangen. 

 

Quellen & weiterführende Informationen:

Allgemeine Informationen zum Minijob - minijob-zentrale.de

Steuern und Abgaben beim Minijob - steuern.de

Informationen zu den Sozialabgaben bei einem Minijob - bmas.de

Informationen zur Rentenversicherung bei einem Minijob - deutsche-rentenversicherung.de