Betriebliches Gesundheitsmanagement

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Berfusbild und Jobs Betrieblicher Gesundheitsmanager
Betriebliche Gesundheitsmanager - Der Schlüssel für mehr Produktivität

Stand 29.11.2022 Wettbewerb, Globalisierung und demografischer Wandel stellen hohe Anforderungen an deutsche Unternehmen, daher gewinnt das Berufsbild des betrieblichen Gesundheitsmanagers seit einigen Jahren immer mehr an Bedeutung.

 

Berufsbild

 

Was ist betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)?

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ermöglicht Unternehmen eine systematische Gestaltung interner Strukturen und Prozesse. Ziele sind dabei in erster Linie die Stärkung der Ressourcen von Mitarbeitern und die Optimierung der herrschenden Arbeitsbedingungen.

Dies wirkt sich gesundheitsfördernd und motivierend auf die Mitarbeiter aus und führt somit zu besserer Produktivität. Die Arbeit eines betrieblichen Gesundheitsmanagers wirkt sich im Idealfall daher für Arbeitgeber und Mitarbeiter gleichermaßen positiv aus.

 

Was sind die Arbeitsbereiche?

Zu den Arbeitsbereichen zählen beispielsweise Fehlzeiten-, Notfall- und Krisenmanagement sowie präventive Maßnahmen wie Arbeitsschutz oder die betriebliche Gesundheitsförderung (BGF).

Der betriebliche Arbeitsschutz ist nur ein Teilbereich, denn der betriebliche Gesundheitsmanager befasst sich zusätzlich auch mit Bereichen wie der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben oder einer Optimierung der Führungsstrukturen im Unternehmen.

Video: Was ist betriebliches Gesundheitsmanagement

 


 

Fähigkeiten, Anforderungen & Voraussetzungen

Der Zugang zu diesem Beruf erfolgt meist über ein abgeschlossenes Studium. Ebenfalls möglich ist eine Weiterbildung zum betrieblichen Gesundheitsmanager nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung; entsprechende Kurse werden beispielsweise von den Industrie- und Handelskammern angeboten.

 

Passt der Job zu mir?

Neben der fachlichen Ausbildung sind in diesem Beruf weitere Anforderungen wichtig: 

In diesem Beruf sind Stress und lange Arbeitstage meist vorprogrammiert und gehören zum Arbeitsalltag. Ein früher Feierabend ist im Managementbereich ohnehin eine Seltenheit und für Arbeitnehmer mit nur geringer psychischer Belastbarkeit ist dieser Beruf eher ungeeignet. Zeitdruck und hohe Anforderungen sollten für angehende betriebliche Gesundheitsmanager generell keine Probleme darstellen.

 


 

Ausbildung 

Welches Studium ist erforderlich?

Die Ausbildung zum betrieblichen Gesundheitsmanager ist nicht einheitlich geregelt und es gibt unterschiedliche Studiengänge, die den Weg zur Tätigkeit als betrieblicher Gesundheitsmanager ebnen. Empfehlenswert sind beispielsweise folgende Studiengänge: 

Je nach Studiengang gibt es unterschiedliche Abschlüsse. Das grundständige Studium schließt beispielsweise mit dem Titel Bachelor of Arts oder Bachelor of Science ab. Bessere Einstiegschancen in den Beruf als betrieblicher Gesundheitsmanager können sich eröffnen, wenn nach dem Bachelor-Studium noch ein Master-Studiengang absolviert wird.

 

Einstieg auch ohne Studium möglich?

Alternativ zum Studium kann nach einer Berufsausbildung in einem anderen Beruf auch eine Weiterbildung zum betrieblichen Gesundheitsmanager absolviert werden. Viele Industrie- und Handelskammern bieten entsprechende Kurse an und auch der TÜV Süd bietet Kurse für Weiterbildungen zum betrieblichen Präventions- und Gesundheitsmanager an.

Eine mehrstufige Weiterbildung bieten Kurse des Instituts für Gesundheit und Management (IfG), die vom Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement (BBGM) zertifiziert wurden.

 


 

Tätigkeiten & Aufgaben

Häufig sind betriebliche Gesundheitsmanager in großen Unternehmen oder in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen tätig. Die Tätigkeitsfelder sind jedoch vielfältig, daher gibt es beispielsweise auch bei Krankenkassen, Reiseveranstaltern oder Ärztekammern Stellen für Gesundheitsmanager.

Die Tätigkeitsfelder eines betrieblichen Gesundheitsmanagers können je nach Unternehmen etwas variieren. In erster Linie beschäftigt er sich mit Bereichen wie Arbeitsschutz, altersgerechte Arbeitsgestaltung, Ausarbeitung unterschiedlicher Maßnahmen zur Gesundheitsförderung sowie Analyse, Bestandsaufnahme und Umsetzung von Maßnahmen.

Im Bereich der Analyse spielen beispielsweise der Arbeitsschutz, physische und psychische Belastungen, Erfassung der Fehlzeiten und Befragungen der Arbeitnehmer eine große Rolle.

Durch die eingehende Analyse des Ist-Zustandes im Unternehmen kann der betriebliche Gesundheitsmanager individuelle Maßnahmen ausarbeiten und nach einer eingehenden Bestandsaufnahme die Umsetzung planen. Mögliche Maßnahmen sind beispielsweise: 

Mit der Bestandsaufnahme und der Ausarbeitung unterschiedlicher Maßnahmen unterstützt der betriebliche Gesundheitsmanager eine bessere Zusammenarbeit mit Blick auf geringere Fehlzeiten, optimaler Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitern sowie einer verbesserten Produktivität aller Beschäftigten.

Im Fokus steht die Entwicklung von individuellen Konzepten, die zur Motivation der Mitarbeiter dienen und sie in Bezug auf die Förderung der eigenen Gesundheit sensibilisieren.

 

Wo liegen die Schwerpunkte dieser Tätigkeit?

In erster Linie übernehmen betriebliche Gesundheitsmanager betriebswirtschaftliche Aufgaben, zu denen beispielsweise die Bereiche Personalführung, Controlling und Finanzen gehören. Abhängig vom jeweiligen Unternehmen können weitere Bereiche wie Psychologie und Medizinrecht jedoch ebenfalls eine große Rolle spielen.


Videobericht: Was macht ein betrieblicher Gesundheitsmanager

 

Der Berufseinstieg

Der Berufseinstieg als betrieblicher Gesundheitsmanager gelingt nach dem erfolgreich abgeschlossenen Studium oder nach einer Weiterbildung meist im Bereich der unteren oder mittleren Managementebene, je nach Unternehmensstruktur ist im Laufe der Zeit jedoch ein Aufstieg in die Geschäftsführung oder den Vorstand durchaus möglich. Neben einem guten Netzwerk sind hier jedoch kontinuierliche Weiterbildungen, großes Engagement und Berufserfahrung wichtige Faktoren.

 


 

Gehalt 

Was verdient ein betrieblicher Gesundheitsmanager?

Pauschale Angaben zum Einkommen sind schwierig, da das Gehalt des betrieblichen Gesundheitsmanagers immer von unterschiedlichen Faktoren abhängt. Ein wichtiger Punkt ist beispielsweise die Berufserfahrung, denn Einsteiger werden in der Regel im Vergleich zu erfahrenen Führungskräften mit deutlich niedrigerem Einkommen rechnen müssen. Ebenfalls entscheidend sind die Branche, die Größe des Unternehmens, der Einsatzbereich und die Qualifikationen.

Einstiegsgehalt 

Bei kleineren Unternehmen wird meist ein geringeres Gehalt gezahlt als bei Großkonzernen. Ein Masterabschluss bedeutet im Vergleich zum Bachelor meist ebenfalls ein besserer Verdienst. Das Einstiegsgehalt liegt im Schnitt bei etwa 2.400 bis 3.000 Euro brutto pro Monat. Durch steigende Berufserfahrung wird sich im Laufe der Zeit auch das Monatsgehalt kontinuierlich erhöhen.

Im öffentlichen Dienst liegt das Einkommen eines betrieblichen Gesundheitsmanagers aufgrund tariflicher Vereinbarungen zwischen etwa 3.600 und 6.100 Euro pro Monat.

In der freien Wirtschaft sind in der Regel höhere Einkommen möglich, hier kann der Verdienst mit entsprechender Qualifikation und Berufserfahrung sogar bei 6.000 bis 8.000 Euro liegen.
 

Weiterbildungsmöglichkeiten nach dem Studium

Auch nach dem Studium sind Anpassungs- und Aufstiegsweiterbildungen empfehlenswert. Nur so kann ein betrieblicher Gesundheitsmanager seine Kenntnisse immer auf dem neuesten Stand halten und seiner Karriere neue Aufstiegswege eröffnen.

Mögliche Weiterbildungsthemen sind beispielsweise Ernährungsberatung, Gesundheitsförderung oder Qualitätsmanagement. Je nach Führungsverantwortung, Einsatzbereich und Unternehmen können auch Sozialmanagement oder Pflegemanagement wichtige Weiterbildungsbereiche sein.

 


 

Quereinstieg, verwandte Berufe & ähnliche Jobs

Mit einem abgeschlossenen Studium im Bereich Wirtschaftswissenschaften ist der Quereinstieg in den Beruf des betrieblichen Gesundheitsmanagers durchaus möglich. Mit einer Ausbildung im Gesundheitsbereich kann dies bei einigen Unternehmen möglicherweise ebenfalls gelingen, hier kann jedoch ein Weiterbildungskurs die Chancen deutlich erhöhen.

Ein betrieblicher Gesundheitsmanager kann auch ähnliche Tätigkeiten in Betracht ziehen, mögliche Berufe sind beispielsweise: 

Ebenfalls möglich ist der Start in die Selbstständigkeit. Ein betrieblicher Gesundheitsmanager kann auch freiberuflich arbeiten und als Gesundheits- und/oder Unternehmensberater tätig werden und seine Dienstleistung im Bereich Gesundheitswesen anbieten.

 


 

Fazit & Zukunftsaussichten

Der Gesundheitsbereich ist ein wachsender Markt mit exzellenten Zukunftsaussichten. Entsprechend positiv zeigen sich die langfristigen Zukunftschancen für betriebliche Gesundheitsmanager, denn ausgebildete Fachkräfte werden in unterschiedlichen Bereichen händeringend gesucht.

Die Situation auf dem Arbeitsmarkt wird sich in absehbarer Zeit vermutlich noch weiter verschärfen, denn immer mehr Unternehmen erkennen die Chancen des betrieblichen Gesundheitsmanagements und suchen daher nach versierten Gesundheitsmanagern.

 

Weiterführende Informationen

Auf der Webseite des Bundesverbandes Betriebliches Gesundheitsmanagement e.V. [BBGM]

finden Berfuseinsteiger und Interessenten wichtige Informationen zum Einstieg sowie aktuelle Informationen und News.